digital art - digitale kunst

Was ist digitale bildkunst?

Die digitale Kunst – digital artist eine sehr junge Form der Kunst die man früher fast nur im Internet gefunden hat. Mit dem Aufkommen der ersten PCs in den 80er und 90er Jahren, bestückt durch eine entsprechende Grafiksoftware, die malen und gestalten mit dem Computer erst möglich machte, begannen auch die ersten Versuche, den Computer als künstlerisches Medium zu nutzen. Und da Kunst auch immer eine darstellende Bühne sucht, wurde das Internet zur Plattform der digitalen Kunst. Sehr schnell entstand hier eine Subkultur, jenseits der üblichen Kunstkanäle. Die Vielfalt und die Qualität der Arbeiten zeigt eine sehr große Bandbreite und es gibt in diesem Zusammenhang sehr viele verschiedene Begriffe wie zum Beispiel: computergenerierte Kunst, Computerkunst, Computergrafik, Cyberkunst, Photopainting, digitale Kunst oder eben digital art. 

Die Künstler selbst sind dazu übergegangen, ihre Arbeiten nach der Software zu benennen, mit der sie hauptsächlich arbeiten. Ähnlich wie beim Holzschnitt, dem Aquarell oder der Lithografie, gibt es in der digitalen Kunst Photopaintings, 3D-Bilder, Vektorgrafik, Mathematische Kunst und Mixed Media.

digital art - digitale kunst

Vom Computer komponierte Musikstücke, Roboter die malen, iPad-Zeichnungen, die am Ende nichts weiter sind als Datenhaufen: Was bedeutet die Digitalisierung für die Kunst? Bei weitem mehr als nur die Notwendigkeit, über geistiges Eigentum und Urheberschaft neu zu diskutieren. Am Ende wird es darum gehen, in einer digitalisierten Welt die Kunst unabhängig von der Einzigartigkeit eines Werks neu zu definieren – begonnen bei Walter Benjamin.
Walter Benjamins Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ würde sich vermutlich auch zur Jahreslosung eignen. Beim Frühstück könnte man jeweils einen beliebigen einzelnen Satz aus der über 80 Jahre alten Abhandlung lesen, und man ginge mit dem Gefühl in den Tag, die postmoderne Welt einerseits vielleicht etwas mehr verstanden zu haben – und andererseits aufs Neue gewappnet zu sein, sie zumindest mehrere Stunden am Stück auszuhalten. Benjamin schrieb über die 1935 immer dominanter werdenden Möglichkeiten der technischen Reproduktion von Kunst durch Formen wie die Fotografie (seit den 1830er-Jahren) und den Film (ab 1900), die zudem selbst zu Kunstformen wurden.
Er stellt die unvermeidliche Frage, wie das Potenzial der schnellst- und zugleich bestmöglichen Kopie die Kunst selbst und ihre Wahrnehmung verändert. Für ihn besteht das Wesen eines Kunstwerks vor allem in dessen „Aura“, was nicht weniger meint als: seine einzigartige Geschichte und seine physische Einmaligkeit. „An einem Sommernachmittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Ruhenden wirft –“, schreibt Benjamin, „das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen.“

die massen, die zerstreuung suchen

Debatten über „geistigen Diebstahl“ oder die Legitimität von Streamingdiensten wurden in diesen Jahren noch nicht geführt. Doch findet sich das Potenzial dieser Entwicklung bereits in Benjamins Worten wieder: „Die Quantität ist in Qualität umgeschlagen: Die sehr viel größeren Massen der Anteilnehmenden haben eine veränderte Art des Anteils hervorgebracht.“ Es ist das alte Paradox: „die Massen suchen Zerstreuung“, während „die Kunst vom Betrachter Sammlung verlangt.“ Für Benjamin war der Druck nur eine Vorform der Fotografie, die Fotografie nur eine Vorform des Films. Doch wo sich die Gesellschaft fast 100 Jahre später befinden könnte, schwante ihm nicht: maximal überreizt, zugemüllt will man fast sagen, (fast) alles ist überall sofort zu haben, und besonders dies: Kunst.

Mit den Technologien des 19. und 20. Jahrhunderts hat sich der Charakter der Kunst an sich zweifellos geändert. Eine „Aura“ im Bejnamin’schen Sinne hätte ein Teil dieser Kunst also nicht mehr: Filme, die weder haptisch erfahrbar noch an eine Zeit und einen Ort der Aufführung gebunden sind, oder, viel weiter noch, digital erzeugte Kunst: elektronische Musik, digitale Fotografien, auf dem iPad gezeichnete Bilder.

das gegenteil freier kunst?

Der Feuilletonist Georg Seeßlen erkennt in letzteren gar „Reklame für das iPad, und zwar definitiv in anderem Sinne als ein Ölgemälde Reklame für Ölfarben ist.“ 2011 veröffentlichte das Magazin „konkret“ seinen auf Benjamins Gedanken bezogenen Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner digitalen Verschleuderbarkeit“. Diese Form der „neuen digitalen Kunst“, schreibt Seeßlen, sei „das Gegenteil von freier, unkontrollierter, unabhängiger Kunst“.

Einerseits verdienten Soft- und Hardware-Riesen wie Apple an den Künstlern. Darüber hinaus sei diese Form der digitalen Kunst kein Produkt eines autonom agierenden Individuums mehr, sondern entstehe in einem „immer komplizierteren Vorgang des Dialogs zwischen Mensch und Maschine“ beziehungsweise „zwischen digitaler Struktur, Maschine und menschlichem Körper (software, hardware & wetware).“ Diese „Datenmenge“, die die so entstehenden Kunstwerke letztendlich seien, sei per definitionem kein „Original“. Die „Aura“ nun bestünde vielmehr in der Beweglichkeit der Kunst selbst: Sie „entsteht durch den Umstand, dass es dort erscheint, wo es eigentlich nicht sein sollte. Oder sogar durch sein Verschwinden.“ Es verliere seine Aura in dem Moment, in dem man es „haben“ wolle. Wie ein Geist, der auch nur dann ein Geist ist, wenn man ihn nicht fassen kann.

digitale Musik, digitale Improvisation

2011 thematisierte Seeßlen bereits „Robot-Art“, bei der Roboter entweder selbst Kunst schaffen oder an sich zu Kunst werden. Das erste von einer Künstlichen Intelligenz komponierte Lied kam jedoch erst fünf Jahre später heraus – ein nerviger Song voll zusammenhangloser Patterns und ohne jegliche innermusikalische Dramaturgie. Ein Negativbeispiel. Komponisten aber wie beispielsweise der Pariser Philippe Manoury setzen Künstliche Intelligenz gezielt ein, weil sie, wie Manoury in einem Interview suggeriert, sowohl einerseits planbarer ist als menschliche Improvisation und andererseits nicht weniger überraschend: Wenn Menschen improvisierten sei es „meist entweder chaotisch oder zu einfach“ für das, was Manoury sich vorgestellt hat. Bei einem Computer sei jedoch programmierbar, in welchem Stil er improvisiert, und gleichzeitig, sagt der Komponist, „weiß ich nie genau, was am Ende wirklich dabei herauskommt.“

Einzigartigkeit ist für Kunst kein Kriterium – es ist auch fraglich, ob sie es je gewesen ist (schließlich ist nicht alles, was einzigartig ist, deshalb ein Kunstwerk). Der Druck der Van-Gogh-Sternennacht oder die Aufnahme einer Sinfonie von Gustav Mahler nehmen dem Original oder dem Konzerterlebnis, gar der Partitur nicht ihre Qualität und ihren Kunststatus.

Die Musik nämlich ist vielleicht der Schlüssel zu einem Kunstverständnis, innerhalb dessen auch digitale Kunstwerke nicht einfach Pixelhaufen sind: Denn eine Partitur klingt nicht. Um Musik erfahrbar zu machen, braucht es einen Ort, eine Zeit und in diesen die Interpretation. Letztere ist immer einzigartig, nämlich voller individueller Entscheidungen, Einflüsse und Voraussetzungen. Die „Aura“ eines Musikstücks ist ihm also niemals von vorneherein gegeben, sondern sie entsteht erst im Moment des Erklingens.

das verhältnis von kunst und vergänglichkeit

So hat auch die digitale Kunst ihre „Auftritte“ in den Rahmen potenziell aller existierender Geräte – die Allverfügbarkeit ist nicht etwas, das sie wertlos macht, sondern wesentlicher Teil ihres Konzepts. Wo sie erscheint, erscheint sie völlig neu. Sie fluktuiert wie eine Barock-Suite, ein Pop-Song, eine vorgestern komponierte Fantasie für Orchester – in den Rahmen ihrer jeweiligen Erscheinungs- und Inszenierungskontexte. Damit ist „Reproduzierbarkeit“ oder gar „Verschleuderbarkeit“ kein Thema mehr – denn diese Kunst entzieht sich der für diese Begriffe angewandten Kategorie der Vergänglichkeit.

Kein Künstler agiert mehr, um dem Vergehen etwas Bleibendes entgegen zu setzen, das dadurch Geschichte und „Aura“ bekommt. Musik ist immer machbar und eine Aufnahme vervielfältigbar. Aber eine Interpretation, das, wodurch die notierten schwarzen Punkte zur Kunst werden, ist niemals reproduzierbar. Das künstlerische Potenzial des Werks ist ewig, seine Kunstwerdung jedes Mal einmalig. „Endlichkeit“ ist so auch in einer digitalen Welt ein Begriff ohne Inhalt. Der Mensch ist dabei, da er selbst nicht unsterblich ist, digital eine Existenz zu entwickeln, die stellvertretend für ihn (theoretisch) der Ewigkeit trotzt. Das Digitale ist die Partitur, und digitale Kunst ist ihre Interpretation.

digital art - digitale kunst

digital art

Die digitale Kunst (digital art | digitale Bildkunst) wird zu der Medienkunst gezählt. Der Begriff der Medienkunst bezeichnet künstlerisches Arbeiten, das sich der Medien bedient, die hauptsächlich im 20./21. Jahrhundert entstanden sind, wie beispielsweise Film, Videos, Holographien, Internet, Computer, Mobiltelefonie, Spiele etc. Neue Medien sind hierbei jeweils Träger, Vermittler oder Arbeitsmaterial in der Kunst.

digital art - digitale kunst

Im Zusammenhang mit digitaler Kunst werden teils sich überschneidende Begriffe verwendet wie: Elektronische Kunst können alle künstlerischen Arbeiten und Werke genannt werden, die funktionierende analoge oder digitale Elektronik enthalten, sei es in Kunstgattungen wie Architektur, Performance, Tanz, Bildhauerei und Musik, oder in neuen Bereichen wie Robotik oder Computeranimation.  

computerkunst

Computerkunst war anfangs eine Sammelbezeichnung für alle mit einem Computer in zentraler Funktion hervorgebrachte Kunst. Digitale Kunst (digital art | digitale Bildkunst) beruht auf digital kodierter Information. Die Information wird meist über Computer digital verarbeitet und künstlerisch verwendbar präsentiert. Viele Formen digitaler Kunst sind durch den Unterschied zwischen dem rein digitalen Werk, den binären Dateien, und ihrer hörbaren und sichtbaren Repräsentation geprägt. Liegen Werke in digital kodierter und gespeicherter Form vor, etwa als Bilddateien, Klangdateien, Algorithmen, Hypertexte, ausführbare Programme oder Code für Internetseiten, kann von digitaler Kunst im engeren Sinne gesprochen werden. In bestimmten Fällen sind die Dateien und digitalen Vorgänge sogar das eigentliche Kunstwerk. 

computergenerierte kunst

Computergenerierte Kunst entsteht auf Basis traditioneller Kunstgattungen und Kunstformen mit dem Computer als Werkzeug. Vormals analoge Bereiche der Bildkunst wie Druck, Malerei, Fotografie werden digital weitergeführt. Ebenso werden Kunstwerke im Bereich der bewegten Bilder, Video und Film und der Übertragungsmedien Radio und Fernsehen, nach Konventionen aus der analogen Tradition der Medienkunst, zunehmend digital erzeugt. 

digitale Bildkunst

Differenzierungen digitaler Bildkunst

Digitales Malen: Durch Eingabegeräte wie Grafiktablett der Maus direkt erzeugt, manchmal mittels Algorithmen manipuliert, um mitunter traditionellen Maltechniken ähnelnde Effekte zu erreichen.

Fotomanipulation: Durch Integration oder Verfremdung digitaler Inhalte (Fotografien) erzeugte Bilder und Fotomontagen.

Mathematische Kunst: Bildausgaben durch mathematische Algorithmen, Teil der Generativen Kunst Fraktale als Parametrierung festgelegter Formeln, z. B. Mandelbrot-Menge Vector Art: Kunst mit Vektorgrafiken. 

Digitale Stilkunst: Digital erzeugte Nachempfindung und Weiterführung traditioneller Kunststile, z. B. digital-impressionistisch, digital-abstrakt.

Mixed Media: Mischformen aus oben genannten Techniken.

Computerkunst: Computerkunst als digitale Bildkunst, die den Computer selbst und seine Arbeitsweise thematisiert

digital art - digitale kunst

foto painting

was ist foto painting?

Photo Painting nennt sich eine digitale Kunstform des 21. Jahrhunderts. Ein Photo Painting beginnt meist mit einem monothematischen Digitalbild. Mit einer Bildbearbeitungssoftware beginnt die effektive Gestaltungsarbeit Stufe um Stufe auf zahlreichen Ebenen. Intuitiv verändert, verformt, verdreht, bricht der Künstler die Grundstrukturen des Quellmotivs – und stellt dieses durch gekonnte Farb- und Strukturkompositionen in eine völlig neue Umgebung – und damit in ein völlig neues Licht. Das Faszinierende für Künstler und Betrachter ist letztlich die unterschiedliche Wahrnehmung zum Grundmotiv mit der noch immer selben Energie im Hintergrund schwingend: Eine vertraute Botschaft mit neuer Information.

fraktale

mandelbrot fraktal

1975 erschuf Benoit Mandelbrot den Begriff Fraktal, den er vom lateinischen Wort fractus (gebrochen) ableitete. Als Fraktal bezeichnete Mandelbrot fortan alle Objekte, die zu sich auf unterschiedlichen Größenskalen selbstähnlich sind. Was das bedeutet, veranschaulicht zum Beispiel ein Blumenkohl. Betrachtet man einen Teil des Blumenkohls, so sehen dort die kleineren Strukturen wieder so aus wie beim gesamten Kohl. Die Oberfläche des Blumenkohls ist also zu sich selbst ähnlich und damit ein Fraktal.

In der Mathematik lassen sich mit verblüffend simplen Formeln faszinierend ästhetisch aussehende Fraktale generieren. Berühmt wurde hier besonders die so genannte Mandelbrotmenge – auch Apfelmännchen – genannt. 

atelier besuch

besuchen Sie mich

Mein Atelier steht Ihnen für einen spontanen  Besuch oder einen Termin nach Vereinbarung offen. Schauen Sie rein, besichtigen Sie meine Werke, sehen Sie meine Interpretation von digitaler Kunst, fragen nach den neuesten Werken oder schauen Sie mir beim Arbeiten über die Schultern. Ich freue mich auf Ihren Besuch! Anmeldung unter +41 (0)44 787 61 66 oder per Email.

digitalgut ag
Seestrasse 205
CH-8806 Bäch

ausstellungen | festivals

ars electronica

Die Ars Electronica zählt weltweit zu den ersten Adressen für Medienkunst. Im Rahmen des Festivals treffen Sie das Who Is Who der internationalen Medienkunstszene genau wie junge Shooting Stars, die gerade erst von sich reden machen. Ihre herausragenden künstlerischen Arbeiten sehen Sie in zahlreichen Ausstellungen, die alljährlich große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. 

Ars Electronica Center
Ars-Electronica-Strasse 1
4040 Linz, Österreich

museum of digital art

Das kleine Zürcher Museum der Digitalen Kunst widmet sich den programmierten Verknüpfungen von Algorithmen, Daten und Gesellschaft.

Was ist Digitale Kunst? Es gibt viele verschiedene Arten um digitale Kunst zu definieren. Unsere Definition ist einfach, die Digitale Kunst ist die Kunst der Zahlen. Digit = Zahl. Deswegen gibt es im MuDA nicht nur Bildschirme und Projektionen zu sehen. Im Gegenteil, oft gibt es ganze Ausstellungen ohne Computer. Aber immer auf Zahlen und Regeln basierend, poetisch und alle Sinne Ansprechend. Sinnliche, programmierte Kunst.

Museum der Digitalen Kunst
Pfingstweidstr. 101
8005 Zürich, Schweiz

HeK

haus der elektronischen Künste

Das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) ist das Schweizer Kompetenzzentrum, das sich mit allen Kunstformen befasst, die sich durch neue Technologien und Medien ausdrücken und sie reflektieren. Mit seiner interdisziplinären Ausrichtung ermöglicht das HeK einer breiten Öffentlichkeit Einblicke in Kunstproduktionen unterschiedlicher Gattungen in der Auseinandersetzung von Kunst, Medien und Technologie. 

Haus der elektronischen Künste Basel
Freilager-Platz 9
4142 Münchenstein/Basel, Schweiz